Im September 2022 leiteten Sophia Neises und Zwoisy Mears-Clarke ein Dramaturgie-Labor zum Thema „Kreative und Integrierte Audiodeskription“. Die Teilnehmenden waren eine ausgewählte Gruppe blinder und sehbehinderter Tanz- und Theaterinteressierter und -schaffender, die mit den Leitungen eine kurze Forschungseinheit zum Thema bereits absolviert hatten.
Das kurzfristige Ziel des Labors war die Auseinandersetzung mit Audiodeskription und die Entdeckung und Nutzung der eigenen Kreativität. Dabei wurde mit der Audiodeskription als Kunstform gespielt und mit Tanz und Musik kombiniert. Sie haben sich, über Audiodeskription hinaus, mit unterschiedlichen Konzepten von ästhetischer Barrierefreiheit für blindes und sehbehindertes Publikum beschäftigt.
Das langfristige Ziel des Labors war es, gemeinsam mit den blinden und sehbehinderten Teilnehmer*innen eine Methode zu entwickeln, dramaturgisch für Produktionen zu arbeiten. Durch die Zusammenarbeit mit blinden und sehbehinderten Dramaturg*innen soll erreicht werden, das Künstler*innen von Beginn an ein blindes und sehbehindertes Publikum als ihr Zielpublikum mitdenken und ästhetische Barrierefreiheit aus behinderter Perspektive gestaltet und von Anfang an ins künstlerische Arbeiten eingebunden wird.
Sophia ist freischaffende (seh-)Behinderte Performerin, Dramaturgin, Theaterpädagogin und Behindertenrechtsaktivistin. Zwoisy Mears-Clarke ist freischaffende*r schwarze*r Choreograf*in und Tänzer*in ohne Behinderung. Seit 2016 verbindet die beiden eine Zusammenarbeit für verschiedene Projekte.