Teacher Training für behinderte und nichtbehinderte Künstler*innen und Vermittler*innen im Tanz (auf Englisch)

The Forgotten Ones – Celebrating Dance Heritage
and understanding Body Archives

Workshop in englischer Lautsprache mit Joseph Tebandeke

Joseph Tebandeke lädt behinderte und nichtbehinderte Tanzkünstler*innen und (zukünftige) Tanzvermittler*innen zu dem eintägigen Teacher Training „The Forgotten Ones – Celebrating Dance Heritage and understanding Body Archives“ ein. Joseph ist in Uganda geboren und aufgewachsen. Seine künstlerische Praxis ist tief im Erbe, den Traditionen, Sprachen und Stämmen Ugandas verwurzelt und konzentriert sich auf die philosophische Art und Weise, mit der seine Vorfahren die Geschichte der Generationen dokumentiert haben. Mit seiner Arbeit möchte er ein besseres Bewusstsein und eine größere Wertschätzung dafür schaffen, wer wir als Individuen und kollektive Identitäten sind.

Der Workshop „The Forgotten Ones“ beleuchtet die Bedeutung des Tanzes im kulturellen Kontext und erforscht die Gründe für die Benachteiligung von jüngeren Generationen in der heutigen Tanzszene – seien es behinderte (und nichtbehinderte) Talente in Afrika oder in der ganzen Welt. Unter der Leitung eines behinderten Künstlers geht dieser Workshop über die Bewegung hinaus, indem er Körper im Raum als einen tieferen Ausdruck der eigenen Körperlichkeit und kulturellen Identität begreift. Durch diese transformative Erfahrung lädt Joseph Tebandeke dazu ein, die Einzigartigkeit jedes Körpers und seine archivierte Geschichte zu feiern und den individuellen Ausdruck zu erforschen, der im persönlichen Erbe und der eigenen Kultur verwurzelt ist. Der Workshop bietet eine Plattform, um zu verstehen, wie verschiedene Körper, sowohl behinderte als auch nichtbehinderte, mit Bewegung in Resonanz gehen und sich auf die Erfahrung von Bewegung in verschiedenen Räumen beziehen.

„The Forgotten Ones“ ist ein Aufruf, Körperarchive und ihre Verbindung zu Gemeinschaft und Zugehörigkeit zu erforschen und zu schätzen. Es ist eine Einladung zum Feiern von Kultur(en), zum Annehmen unserer Vergangenheit und zum Gestalten unserer Zukunft.

Der Workshop richtet sich insbesondere an behinderte und nichtbehinderte Tanzkünstler*innen, um sie als angehende Tanzvermittler*innen zu stärken.

Details und Anmeldung

Wann?

21. Januar 2024
11:00 – 17:00 Uhr
13:00 – 14:30 Uhr: Mittagspause
Weitere Pausen können individuell genommen werden.

Wo?

Studio 11, Uferstudios
Badstraße 41a / Uferstraße 23
13357 Berlin Wedding

Sprache?

Englische Lautsprache

Barrierefreiheit

  • Studio 11 ist stufenlos erreichbar, verfügt jedoch über eine erhöhte Holzbodenfläche, die über eine 1,5% geneigte Anlegerampe erreichbar ist. Das Studio hat einen Tanzboden (schwingender Holzboden).
  • Barrierefreie Toiletten befinden sich im Foyer der Studios 3, 4 und 5.
  • Bitte informiert uns über eure Barrierefreiheitsbedarfe.

Begrenzte Teilnehmer*innenzahl

Die maximale Anzahl der Teilnehmenden ist auf 20 begrenzt. Um ein ausgewogenes Verhältnis zu gewährleisten, vergeben wir mindestens 50% der Plätze an behinderte Teilnehmende. Bitte informiert uns bei der Anmeldung über eure Positionierung.

Der Workshop ist Teil des Weiterbildungsprogramms für Tanzvermittler*innen von TanzZeit e.V.. Anmeldungen von behinderten Personen sowie von Teilnehmenden am TanzZeit-Weiterbildungsprogramm werden bevorzugt berücksichtigt.

Anmeldung?

Anmelden könnt ihr euch bei Janna Vakili von TanzZeit e.V. unter vakili@tanzzeit-berlin.de oder telefonisch unter 030 247 49 791. Bitte teilt uns bei der Anmeldung eure Positionierung als behindert oder nichtbehindert sowie eure Anforderungen an die Barrierefreiheit mit.

Kontakt für Fragen?

Die Ansprechpartnerin für Fragen ist ebenfalls Janna Vakili. Sie ist zu erreichen unter vakili@tanzzeit-berlin.de oder 030 247 49 791.

Über Joseph Tebandeke

Joseph ist ein zeitgenössischer Tanzkünstler aus Uganda. Mit seinem Interesse an körperlichen Interventionen in alltäglichen Räumen erforscht Joseph verschiedene Körper, Alltagsgegenstände und den Raum, wobei er den Schwerpunkt auf die Schnittstelle legt, an der sich das Konzept von behindert und nichtbehindert trifft. Neben seiner künstlerischen Arbeit gibt er regelmäßig Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Tanz spielt in der afrikanischen Kultur eine grundlegende Rolle, die weit über Unterhaltung hinausgeht, und dient als wichtiges Medium zur Bewahrung der Geschichte und des Geschichtenerzählens über Generationen hinweg. Er ist eine Lebensform, eine Übertragung von Emotionen, eine Feier von Übergangsritualen und der Vereinigung von Gemeinschaften. Tanz ist in Afrika ist ein wesentlicher Bestandteil des sozialen Erbes und repräsentiert die reiche Philosophie und die verschiedenen Kulturen, die das Leben und die Feste über Generationen hinweg geprägt haben.

Trotz der Bedeutung des Tanzes in der afrikanischen Kultur gibt es einen großen Mangel an qualifizierten Tanzschulen, und damit an der Lehre sowohl traditioneller als auch westlicher Tänze und Tanzstile. Joseph sieht die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Zukunft des Tanzes in Uganda und Afrika sehr kritisch. Denn ohne eine solide Grundlage, die ihre Kulturen, Traditionen und Sprachen umfasst und umarmt, werden aufstrebende Künstler*innen häufig entmutigt und geben ihre berufliche Laufbahn im Tanz auf. Daher ist es Josephs Ziel, dass die jüngeren Generationen Afrikas eine angemessene Tanzausbildung erhalten und auch im Tanz ein Verständnis für ihre kulturelle Herkunft entwickeln.

Der Workshop wird in Kooperation von TanzZeit e.V. und Making a Difference organisiert. Das Netzwerk Making a Difference wird gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt/Kofinanzierungsfonds.