Archiv 2020

Koproduktion „Brain Operation” (Carolin Hartmann)

Datum: 02.01. – 29.02.2020

„Brain Operation“ war eine achtwöchige Gehirnoperation mit der Carolin Hartmann ihre Gehirnfunktionen erweitert und so für ein freies körperliches brainstorming geöffnet hat. Dies wurde zur Entdeckung und führte zur Erweiterung ihres Bewegungsvokabulars. Der Operationsprozess wurde in wöchentlichen Videos auf Hartmanns Youtube-Kanal festgehalten sowie in regelmäßigen Blogbeiträgen dokumentiert. Die bei diesem Prozess entstandene Choreografie wurde am 29.02.2020 in einem Sharing in den Uferstudios präsentiert.

Residenz – Rita Mazza

Datum: 01.08. – 31.08.2020

In einer vierwöchigen Forschungsresidenz näherte sich Rita Mazza dem zeitgenössischen Tanz aus Tauber Perspektive. In Zusammenarbeit mit hörenden Tänzer*innen und Choreograf*innen sowie Tauben Visual Vernacular Performer*innen forschte Rita Mazza zu „visual sign performance“ als Schnittstelle von visueller Sprache und Tanz.

Die Forschung bildete die Grundlage zur ersten Solo-Arbeit DANDELION II, die in der an die Residenz anschließenden Koproduktion entstand.

Residenz – Jan Kress

Datum: 01.08. – 31.08.2020

In einer vierwöchigen Arbeitsresidenz mit dem Titel Teufelskreis erforschte Jan Kress die Verbindung zwischen der Deutschen Gebärdensprache und dem zeitgenössischen Tanz aus Tauber Perspektive. Auf inhaltlicher Ebene beschäftigte er sich dabei stark mit seiner Vergangenheit: Was bedeutet es, Taub geboren zu werden und Taub in einer hörenden und verständnislosen Gesellschaft aufzuwachsen? Wie kann man Selbstbewusstsein entwickeln und herausfinden wer man ist?

In Zusammenarbeit mit hörenden sowie gebärdenden Tänzer*innen und Soundkünstler*innen entstand die Grundlage zur ersten Solo-Arbeit swallow swallow, die in der an die Residenz anschließenden Koproduktion entstand.

Digitales Inszenierungsgespräch: Michael Turinsky (Zoom)

Datum: 19.10.2020

Im Gespräch mit den Co-Leitungen von Making a Difference, Noa Winter und Anne Rieger, sprach Michael Turinsky über seine Inszenierung heteronomous male.

Was mag es, vor allem in kinästhetischer Hinsicht, bedeuten, ein Mann zu sein und zugleich fremdbestimmt durch Abwesendes? Spielerisch changierend zwischen der Eigengesetzlichkeit des behinderten Körpers einerseits und der Gesetzeskraft von Choreografie und Sozietät andererseits, schwankend zwischen Eros und Hilflosigkeit, zwischen der Position des Kindes und der des erwachsenen Mannes, oszillierend zwischen Ernst und Ironie, zwischen Sinnlichkeit und Intellektualität, erkundet heteronomous male die grundlegenden identitätsbestimmenden Achsen desjenigen Feldes, auf dem Michael Turinsky sich als behinderter Mann und Tänzer bewegt.

Link zur Webseite von Michael Turinsky

Mindful Moving – digitales Bewegungsangebot mit Carolin Hartmann (Zoom)

Datum: 04.11. – 25.11.2020

Während des pandemischen Lockdowns haben wir digitale Bewegungs-Sessions unter der Leitung behinderter Künstler*innen angeboten. Begonnen hat Carolin Hartmann mit „Mindful Moving“. In vier Bewegungssessions über Zoom lud Carolin dazu ein, den eigenen Körper neu zu entdecken und zu erfahren.

1) Morgenroutine (dehnen, erden, energetisieren)

2) Abendroutine (bewusstes entspannen und loslassen)

3) Behinderung auch physisch akzeptieren (Fehlstellungen, Muskelkrämpfe fühlen, mit Respekt und Wertschätzung wahrnehmen, eigener individueller Maßstab)

4) Herz (fühlen, öffnen, sich verbinden, in den Alltag integrieren, ausbalancieren)

Jeder Termin hatte einen eigenen Themenschwerpunkt und bestand aus der Vorstellung eigener Übungsreihen (Yoga, Mindful Moving, Qi Gong, Body-Mind-Centering).

Ich und… digitales Bewegungsangebot mit Sophia Neises (Zoom)

Datum: 01.12. – 22.12.2020

Während des pandemischen Lockdowns haben wir digitale Bewegungs-Sessions unter der Leitung behinderter Künstler*innen angeboten.

Zu Hause zu bleiben kann bedeuten, den Kontakt zum Körper zu verlieren. Um uns von Einsamkeit oder Langeweile abzulenken, greifen wir zu Mitteln, wie Filme schauen, telefonieren o. ä. Dauert dieser Zustand zu lange an, verlieren wir unseren Körper und seine Bedürfnisse aus dem Blick und auch unsere psychische Gesundheit leidet. Deshalb hat Sophia Neises in ihrem digitalen Bewegungsangebot die Wahrnehmung für unsere Körper in den Fokus genommen und vier unterschiedliche Einheiten zum Thema „Ich und…“ angeboten. Die unterschiedlichen Einheiten waren: „Ich und Anspannung“, „Ich und meine Position“, „Ich und Impulse“ und „Ich und Raum“.

Tanz und chronische Schmerzen / Fatigue – ein digitales Gespräch mit Angela Alves & Raquel Meseguer (Zoom)

Datum: 09.12.2020

Während des pandemischen Lockdowns haben wir digitale Diskurs-Formate angeboten, um den Austausch über Behinderten- und Taubenkultur im Tanz weiterzuführen.

Angela Alves und Raquel Meseguer sind zwei Tanzkünstlerinnen, die mit einer chronischen Erkrankung leben und Tanzstücke erarbeiten. Sie luden andere Tänzer*innen mit chronischen Erkrankungen ein, mit ihnen in ein offenes Gespräch über ihre „Zeit in der Wildnis“ einzutreten, über die Wendepunkte, die sie erlebt haben, und darüber, wie ihre Erkrankungen ihre Arbeit beeinflussen und wie sie sich den Mainstream-Narrativen und Binaritäten widersetzen, die Behinderung/Krankheit definieren.

Tanz und Taubheit – ein digitales Gespräch mit Kassandra Wedel & Dodzi Dougban (Zoom)

Datum: 15.12.2020

Während des pandemischen Lockdowns haben wir digitale Diskurs-Formate angeboten, um den Austausch über Behinderten- und Taubenkultur im Tanz weiterzuführen.

Gemeinsam mit Berliner Tauben Künstler*innen sprachen Kassandra Wedel und Dodzi Dougban darüber, wie Taube Künstler*innen sich besser im Tanz etablieren können. Dabei diskutierten sie Fragen wie: Was bedeutet Tanz für uns als gehörlose Künstler*innen? Wie tanzen wir? Was interessiert uns am Tanz? Wie ist das Verhältnis von Gebärdensprache und Tanz? Wie arbeiten wir mit hörenden Künstler*innen und/oder Organisationen zusammen? Für welches Publikum machen wir Tanz/Kunst? Für ein hörendes? Für ein Taubes? Für beide?

Making a Difference meets…Claire Cunningham & Sindri Runudde (Zoom)

Datum: 16.12.2020

Während des pandemischen Lockdowns haben wir digitale Diskurs-Formate angeboten, um den Austausch über Behinderten- und Taubenkultur im Tanz weiterzuführen.

Making a Difference meets… ist eine digitale Gesprächsreihe über Tanz und Behinderung. In der ersten Folge waren Claire Cunningham (UK) und Sindri Runudde (SE) zu Gast. Sie sprachen darüber, wie sie sich selbst im Bereich des Tanzes positionieren, über die Entwicklung von eigenen Methoden und Techniken, über Tanztraining und die Notwendigkeit von Anpassungen und darüber, wie ihre Praxis von ihren eigenen Erfahrungen geprägt ist. Das Gespräch wurde von Noa Winter, Ko-Leitung Making a Difference, moderiert.