Residenz Tamara Rettenmund & Perel
Im Rahmen einer dreiwöchigen Residenz hatten ein*e lokale*r und ein*e internationale*r Künstler*in die Möglichkeit, künstlerisch zu forschen und die eigene Praxis mit dramaturgischer und praktischer Unterstützung voran zu bringen. Die lokale Künstlerin Tamara Rettenmund bekam im Anschluss an die Residenz die Möglichkeit im Rahmen einer Koproduktion ihre Arbeit fortzuführen.
Lokale Künstlerin: Tamara Rettenmund
Internationale*r Künstler*in: Perel (New York/USA)
Fünf Fragen an… Tamara Rettenmund (2023)
Für das Transkript des Interviews in deutscher Schriftsprache hier klicken
Koproduktion Tamara Rettenmund: Quest – Schüttgüter und Sternenstaub (2019)
Regisseurin und Performerin Tamara Rettenmund hat im Rahmen der Koproduktion von Making a Difference von November 2018 bis April 2019 mit ihrem Kollektiv Kornblum-Rettenmund die Produktion Quest – Schüttgüter und Sternenstaub erarbeitet und diese am 09.04. (Premiere) und 10.04.2019 im Hochzeitssaal der Sophiensaele uraufgeführt.
KORNBLUM-RETTENMUND ist ein von Tamara Rettenmund und der Bühnenbildnerin und Künstlerin Amelie Hensel gegründetes Künstler*innenkollektiv. Sie forschen an der Schnittstelle von Tanz, Performance und Raumstrategien. Sie arbeiten mit dem, was da ist und denen, die zum Mitmachen und Flüchten bereit sind, lösen gordische Knoten und bringen Rosinen zum Schweben auf dem Kurfürstendamm, auf Bühnen, in Galerien.
Für die Aufführung Quest begeben sie sich gemeinsam mit dem Künstler und Musiker Christoph Rothmeier auf eine Held*innenreise in die dunklen Gefilde des Weltraums und des Tülls und öffnen ihre Recherche den Aspekten einer klingenden Bühne. Sie verknüpfen die Bahnen unterschiedlich beschaffener Gewebe und folgen dem Ruf des Abenteuers. Quest – Schüttgüter und Sternenstaub ist das Destillat einer sechsmonatigen Recherche. Eine Suche in zwölf Kapiteln nach dem Tanz der neuen Beine. Der Weg führt entlang einer steilen Wand in erdige Ackerfurchen. Aufgefaltet wie Nebel, die einer Bergschlucht entsteigen, schimmernd wie ein von sanftem Wind berührter See und feucht und weich wie feine Erde, die der Regen soeben benetzt hat. (Ch`a -king, Luh, yü, 3.Kapitel) Tüll.
Fragmente, in denen sich das Licht bricht, öffnen den Raum in vielfältige Richtungen und zeigen den zugleich verletzlichen wie unbesiegbaren Körper.
Wer sich in einen leeren Raum verwandelt, in den andere ungehindert hineingehen könnten, der wäre Meister aller Lebenslagen. Stets vermag das Ganze den Teil zu beherrschen. (Das Buch vom Tee, Kakuzo Okakura)
Die Versuchsanordnung wird zum Wagstück: nicht zu wissen. Ein eigenes Maß finden. Flügellahm. Wie lange hält eine Pause? Ist dies der Moment, in dem aus einem Blick Tanz wird? Wir untersuchen die Aussparungen, das Weglassen, das Ende des Wissens. Dort, wo der Weltraum zu Ende ist, fängt etwas Neues an. Wenn ein Kapitel geschrieben ist, entsteht ein neues. Immer.
Fotos: Gerald Pirner