Residenz & Koproduktion Camilla Pölzer 2022/2023

Camilla steht in selbstbewusster Pose vor einem urbanen Gebäude mit Glasfassade. Ihr strahlend buntes Superheldinnen-Kostüm besteht aus einem türkis schimmernden Overall, neonpinken Handschuhen und Mütze und einer neongrünen Perücke. Ihr ebenfalls neongrünes Tüllcape weht hinter ihr im Wind.

Fünf Fragen an Camilla Pölzer (2023)

Interview mit Camilla Pölzer vom 4. April 2023. In deutscher Lautsprache mit DGS-Verdolmetschung, mit deutschen und englischen Untertiteln (zuschaltbar).

Für das Transkript des Interviews in deutscher Schriftsprache hier klicken

Residenz 2022

Forschungsresidenz zwischen Juni und Dezember 2022 im Rahmen von Making a Difference und in Zusammenarbeit mit TanzZeit e.V./Tanzkomplizen.

Ob in mythologischen Sagen oder im Film-Universum von Marvel: Helden werden meist als tapfere Männer gezeigt, die einen inneren Ruf hören und diesem folgen. Aber was ist mit all den tapferen Heldinnen? Wie werden sie dargestellt? Wer ist heutzutage noch ein Held, eine Heldin? Und was ist, wenn die Heldin eine Behinderung hat? Wird sie schon wegen ihrer Behinderung als Heldin glorifiziert?

Ausgehend von diesen Fragen beschäftigte sich Camilla Pölzer mit Held*innen mit Behinderung und der Dramaturgie der Held*innenreise, um der Forschungsfrage nachzugehen, was Heldin sein für sie, als Frau mit Behinderung, bedeutet. Dazu lud sie die Mentor*innen Paulina Jürges, Carolin Hartmann und Angela Alves ein. Mit ihnen tauschte sie sich über Arbeitsweisen und Methoden aus, übte, zu fallen und wieder aufzustehen und übersetzte die Dramaturgie der Heldenreise nach Joseph Campbell in Bewegung.

Auf Basis ihrer tänzerischen Recherche während der Residenz entwickelt Camilla ihre erste Produktion unter eigener künstlerischer Leitung I NEED A HERO, die im Februar 2023 Premiere feiert:

Koproduktion 2023: I NEED A HERO

Tanzstück ab 9 Jahren
Uraufführung am 22. Februar 2023

Hier klicken für den Audioflyer zum Stück mit Informationen zu Audiodeskription und Tastführung

In ihrem ersten Tanzstück für junges Publikum unternimmt Camilla Pölzer ihre ganz persönliche Held*innenreise. Mit humorvoller Übertreibung, Bewegungsfreude und wehendem Umhang untersucht sie gemeinsam mit ihrer Spielpartnerin Camilla Przystawski, was es für sie als Frau mit Behinderung bedeutet, Heldin zu sein und sich den Erwartungen der Leistungsgesellschaft zu stellen.

Unter dem Motto „Niemals Schwäche zeigen“ boxt sie sich durch den Tugendkanon wahrer Held*innen und macht sich auf den Weg, ihre Superkräfte zu entwickeln. Sie fällt, steht wieder auf, entdeckt ungeahnte Fähigkeiten und beginnt, den Begriff „Heldin“ neu zu denken. Denn vielleicht ist es gerade der bewusste Umgang mit den eigenen Ängsten und Grenzen, der uns wirklich zu Held*innen macht.

Das Stück lädt alle Menschen ab 9 Jahren mit und ohne Behinderung ein, zu entdecken, was eine Held*in alles sein kann und wie viel Held*in in ihnen steckt!

Barrierefreiheit

  • Relaxed Performance
  • mit deutschen Übertiteln
  • mit Audiodeskription und Tastführung
  • FFP2-Maskenpflicht

Konzept, Choreografie, Performance: Camilla Pölzer Choreografie, Performance: Camilla Przystawski Co-Choreografie: Paulina Jürges, Johanna Jörns Musik: Jana Sotzko Projektion, Video: Declan Hurley Kostümbild: Carlo Zeit Bühnenbild: Pauline Heitmann Licht: Martin Pilz Dramaturgische Beratung: Amelie Mallmann, Lisa Sziedat Produktionsleitung: Agnieszka Habraschka, Lisa Sziedat Produktionsassistenz, Outside Eye: Lea Svenja Dietrich Tastführung, Audiodeskription: Silja Korn, Emmilou Rößling Vermittlung: Amelie Mallmann, Kira Shmyreva Kamera Videodoku + Trailer: Mayra Wallraff, Lucie Westbrock Postproduktion Videodoku + Trailer: Nora Wetzel

Eine Produktion von Camilla Pölzer, unterstützt vom Netzwerk Making a Difference in Kooperation mit TANZKOMPLIZEN. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa / Einstiegsförderung. 

Pressestimme

„Die Fragen, denen Camilla Pölzer in ‚I NEED A HERO‘ nachgeht, sind in diesem Moment beinah mit den Händen zu greifen. Wie kann heutzutage eine Held*innensage erzählt werden? Wie sieht die Reise einer Heldin mit Behinderung aus? Wie kann man diese Geschichten wiedergeben ohne, wie es so oft passiert, behinderte Menschen schon allein aufgrund ihrer Behinderung als Held*innen zu glorifizieren? […] Das Stück nimmt die Kinder, die als Zuschauer*innen eingeladen werden, ernst. Verpackt in lustigen und actionreichen Szenen ist ein Diskurs auf Augenhöhe mit denen, die das Träumen vom Held*innensein noch in den Augen leuchtet.“

Maria Ladopoulos für tanzschreiber
Link zum gesamten Artikel

Fotos © Mayra Wallraff | www.mayrawallraff.de
Titelfoto © René Löffler